- Artikel-Nr.: DL-D173-500473
Videodatei im mp4-Format, 2016
Film ca. 30 Min.,sw /Farbe
Auflösung: 768 x 576 (Standard)
Video-Format: 16:9
Dateigröße: 466 MB
PDF-Version des Begleitheftes
Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren haben sich in Westfalen – großflächig besonders im Westen der flachen Münsterländer Bucht – aus Seen des abgeschmolzenen Gletschereises und aufgrund starker Niederschläge Moore als Biotope mit einer spezialisierten Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Die Urbarmachung und die Bewahrung ihrer Reste spielen in der Kulturlandschaftsentwicklung Westfalens eine bedeutende Rolle. Wie bei kaum einer anderen Landschaft hat sich in den vergangenen 50 Jahren das „emotionale“ Bild vom Moor umgekehrt: Einst lebensfeindliche "Zwischenwelt“ für den Menschen, ist es heute ein Paradies für seltene Pflanzen und Tiere.
Zur REGIONALE 2016 hat das LWL-Museumsamt eine Wanderausstellung mit dem Titel "Mein Grünes Land. Kulturlandschaft des westlichen Münsterlandes im Aufbruch" erstellt. Der vom LWL-Medienzentrum konzipierte Film "Moore in Westfalen" versteht sich einerseits als Begleitmedium zu dieser Ausstellung, kann andererseits aber auch eigenständig eingesetzt werden. Anders als die Ausstellung richtet der Film den Fokus nicht nur auf das Westmünsterland, sondern bezieht u.a. das Große Torfmoor im Kreis Minden-Lübbecke mit ein.
Der halbstündige Film ist in fünf Kapitel unterteilt, die sich einzeln anwählen lassen und am Ende selbständig beendet werden. Somit ist eine Behandlung einzelner Aspekte in Sequenzen von gut zwei bis sieben Minuten Länge leicht möglich:
Kapitel 1: Entstehung der Moore (2:20 Minuten)
Kapitel 2: Kultivierung der Moore (5:10 Min.)
Kapitel 3: Moore als Naturschutzgebiete (7:20 Min.)
Kapitel 4: Moore als Lebensraum für Pflanzen und Tiere (5:30 Min.)
Kapitel 5: Moore und Klimaschutz (7:00 Min.)
Lange entzog sich das Moor als letzte ursprüngliche Naturlandschaft dem menschlichen Zugriff. Die Nutzung war extensiv und das vorherrschende Bild vom Moor negativ besetzt, es wirkte unheimlich, abweisend und lebensfeindlich. Erst als die technischen Mittel gegeben waren, wurden Moore vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhundert von der Landesplanung vehement „bekämpft“, indem sie für die Menschen landwirtschaftlich nutzbar gemacht worden sind. Diese Zeit wird mit dem Bonusfilm „…und dann kam der Pflug“ (Ende 1950er Jahre) dokumentiert. In den letzten Jahrzehnten wurde bei zunehmender Massentierhaltung auf Moorböden entstandenes Grünland zu Ackerflächen umgebrochen, auf denen ausgedehnte Maisäcker heute ein monotones Landschaftsbild zeigen. Konflikte zwischen Naturschützern und „industrieller“ Landwirtschaft sind vorprogrammiert. Bei gegenseitigem Verständnis können Lösungen gefunden werden, die beiden Seiten, vor allem den seltenen Pflanzen und Tieren dienen.