- Artikel-Nr.: D-198-500670
Stadt im Wandel 1920 -1960
DVD mit Begleitheft, 2019 (D 198)
Film 45 Min., Schwarz-Weiß und Farbe
plus ein historischer Film, ca. 31 Minuten
Auf der Basis von historischen, meist privaten Filmaufnahmen und Fotos beleuchtet Filmautorin Andrea Wirtz den Wandel der Stadt Paderborn von 1920 bis 1960. Ergänzt durch persönliche Erinnerungen von Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild dieser Zeit. Das Leben ist Anfang der 1920er Jahre beschaulich, die Region ist vor allem vom Handwerk und der Landwirtschaft geprägt. Doch auch in Paderborn hält die Moderne Einzug und zieht Menschen an. Der technische Fortschritt benötigt Arbeitskräfte. So wird Mitte der 1920er Jahre die Wohnungsnot zum drängendsten Problem. Auch die Weltwirtschaftskrise trifft die Stadt schwer. Die nationalsozialistische Aufrüstungspolitik führte dann in der Garnisonsstadt zur Erneuerung und Erweiterung der veralteten Infrastruktur.
Lange bleibt das Alltagsleben vom Kriegsgeschehen weitgehend unberührt, doch bei den schweren Luftangriffen zu Kriegsende kommen Hunderte von Paderbornern ums Leben. Wie in vielen anderen westdeutschen Städten bleibt von der Innenstadt nur ein Trümmerfeld. Nach jahrelangen Aufräumarbeiten muss sich die Stadtverwaltung neben zahlreichen Alltagsproblemen um den grundlegenden Wiederaufbau kümmern. Die entscheidende Frage ist: Rekonstruktion des alten Stadtbildes oder ein völlig neues Paderborn. Stadtplaner Reinhold Niemeyer, der bis 1943 zum engeren Mitarbeiterstab von Albert Speer gehörte, macht sich für eine radikale Modernisierung stark. Viele der zerstörten Häuser werden abgerissen. Die geräumten Flächen ermöglichen dreispurige Straßen, Parkraum und großzügig ausgelegte Plätze und sie eröffnen den freien Blick auf den Dom, die Abdinghofkirche und das Paderquellgebiet. Paderborn gilt damals mit seinem radikalen Umbau als Muster vorbildlicher Stadterneuerung.
Dennoch bleibt die strukturschwache Stadt bis 1955 wirtschaftliches Notstandsgebiet. Erst mit dem Ostwestfalenplan, der die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe unterstützt, geht es endlich aufwärts.
Neben dem Hauptfilm enthält die DVD den Film „Use Liburges. Ein Paderborner Heimatfilm“, der im Auftrag der Paderborner Diözesanfilm- und Bildstelle im Zusammenhang mit der 1100-Jahrfeier des Festes zu Ehren des Stadt- und Bistumsheiligen Liborius im Jahr 1936 entstand. Ein einzigartiges Dokument des traditionsreichen Liborifestes – eines der größten und ältesten Volkfeste in Deutschland.