- Artikel-Nr.: DL-V85-500387
Ein Stummfilm in 3 Akten
Videodatei im mp4-Format, 2015
Historischer Film, ca. 60 Min., s/w, 2000
Auflösung: 768 x 576 (Standard)
Video-Format: 4:3
Dateigröße: 1,04 GB
Am Fuße des Volmarsteiner Bergrückens befindet sich ein in rotem Sandstein gefasster Brunnen, der die Innschrift trägt: "De hillige Born, Anno 780". Die Quelle entspringt direkt unterhalb des Volmarsteiner Pfarrrhauses und soll der Sage nach einst vielen Kranken und Hinfälligen Linderung ihrer Leiden verschafft haben. Viele hundert Jahre später hat sich die Verheißung, die dieser Sage innewohnt, erfüllt, als der sozial engagierte Gemeindepfarrer von Volmarstein, Franz Arndt, um 1900 daran ging, hier ein Heim für körperbehinderte Menschen zu errichten. Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich die Evangelische Stiftung Volmarstein im Laufe der Jahrzehnte zum größten diakonischen Rehabilitationszentrum für körperbehinderte Menschen in Deutschland.
Schon 1926 fasste Pastor D. Hans Vietor, der erste hauptamtliche Anstaltsleiter (1917-1956), den Plan, einen eigenen Anstaltsfilm herstellen zu lassen, der werbend auf die in Volmarstein geleistete Arbeit aufmerksam machen sollte. Das Drehbuch, das Vietor gemeinsam mit dem Regisseur H.D. Rütters schrieb, wurde von der in Köln ansässigen Produktionsfirma Neuland-Kinematographie G.m.b.H. sach- und fachgerecht umgesetzt. Der fertige Film, der im März 1927 die erforderliche Freigabe zur Vorführung ("auch vor Jugendlichen") erhielt, konnte sich durchaus sehen lassen: "An der Hand einer schlichten Rahmenerzählung", so hieß es in einer zeitgenössischen Ankündigung, "ziehen am Blick des Besuchers zahlreiche Bilder aus dem Anstaltsleben vorüber, die nicht nur von äußeren Erfolgen zu berichten wissen, sondern vor allem von inneren Kämpfen und siegreichem Überwinden im Aufblick zu unserem Meister Jesus Christus. Unser aufrichtiger Wunsch ist es, dass dieser Film den Gedanken lebendigen Tatchristentums weit hinaustragen möge in unser Christenvolk."
Wie durch ein Wunder hat der Film "Der hillige Born" die Zeiten überdauert. Auch wenn manche Szenen auf den heutigen Betrachter unfreiwillig komisch wirken mögen, ist die ursprüngliche Intention dieses sich in drei Akten entwickelnden Stummfilms noch heute erkennbar. So wurde die die Sprache ersetzenden Zwischentitel bei der Neuedition dieses alten Filmdokuments bewusst beibehalten. Den einführenden Kommentar spricht der Sohn des Pastor Hans Vietor, Hellmut Vietor, der als Kind dabei war, als der Film vor mehr als 70 Jahren in Volmarstein entstand.