- Artikel-Nr.: D-184-500531
Die Geschichte der Briten in Westfalen
DVD mit Begleitheft, 2017 (D 184)
Film, 42 Minuten, s/w und Farbe
Der Film „Good Morning Westphalia“ von Daniel Huhn schildert die Geschichte der Präsenz britischer Truppen in Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg. Er erzählt von mehr als 70 Jahren Miteinander und Nebeneinander von Deutschen und Briten in dieser Region.
Diese Geschichte begann im Frühjahr 1945 mit der Besetzung durch britische und US-amerikanische Truppen. Wie fast ganz Nordwestdeutschland wurde Westfalen- Lippe der Britischen Zone zugeschlagen. Viele Jahre bestimmten die Briten zunächst als Besatzer, dann als Verbündete die Neuausrichtung nach dem Krieg mit. Sie blieben auch nach der Wiedervereinigung. Erst vor einigen Jahren begann ihr Rückzug aus Deutschland, der voraussichtlich 2019/20 abgeschlossen sein wird.
Der Film beginnt mit Archivaufnahmen aus den letzten Kriegstagen und den ersten Jahren des Neubeginns. Es folgt das Kapitel des „Kalten Krieges“, in dem britische Truppen als NATO-Verbündete an zahlreichen Orten in Westfalen stationiert waren und in großen Herbstmanövern den „Ernstfall“ eines sowjetischen Angriffs übten. Nach der deutschen Wiedervereinigung blieben westfälische Standorte die „Homebase“ für britische Einheiten, die von hier aus regelmäßig in Kriegsgebiete verlegt wurden. Das thematisiert der Film ebenso wie die öffentliche Präsenz der Briten in Westfalen und die sukkzessive Aufgabe der Truppenstandorte seit 2008. Diese zeithistorische Dokumentation verbindet der Film durch zahlreiche Zeitzeugeninterviews mit einer sehr persönlichen und emotionalen Annäherung an die Geschichte der Briten in Westfalen, ihren Alltag in Armee und Familie; und an das gleichermaßen von Nähe und Distanz bestimmte Verhältnis von Deutschen und Briten in den westfälischen Garnisonsstädten. Die Interviewpartner erzählen jeweils in der Sprache, in der sie vor der Kamera agieren mochten. Da der Film komplett zweisprachig angelegt ist, sind auf der DVD Untertitel in der jeweils anderen Sprache zuschaltbar, so dass der Film sich ausgesprochen gut für den bilingualen Unterricht eignet.
Aus all diesen „Zutaten“ hat Daniel Huhn einen Film geschaffen, der durch passende Archivbilder und die sehr persönliche Erzählungen der Protagonisten aufzeigt, wie Menschen zweier Völker zusammenfinden, die sich zunächst als Sieger und Besiegte gegenüberstehen, bald Verbündete werden und häufig als Freunde auseinandergehen. Insgesamt zeigt der Film ein Stück Weltgeschichte in der Region Westfalen-Lippe über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg.