Jüdische Schicksale im Münster der NS-Zeit
Videodatei im mp4-Format, 2010
Dokumentarfilm, ca. 20 Min., s/w
Auflösung: 768 x 576 (Standard)
Video-Format: 4:3
Dateigröße: 333 MB
PDF-Version des Begleithefts
Wie vollzog sich seit 1933 die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung in einer ganz normalen deutschen Stadt? Wie erlebten die Betroffenen den Prozess der Ausgrenzung und Verfolgung? Und wie verhielten sich nichtjüdische Nachbarn und Freunde? Die DVD "Zwischen Hoffen und Bangen" liefert beispielhafte Antworten auf diese Fragen: In drei verschiedenen Filmelementen zeichnet sie die Geschichte der Judenverfolgung in Westfalen am konkreten Beispiel zweier jüdischer Familien aus Münster nach.
Im Mittelpunkt steht ein einzigartiges Filmdokument. Gedreht hat es der jüdische Kaufmann Siegfried Gumprich in den Jahren 1937 bis 1939. Die Filmaufnahmen zeigen scheinbar unbeschwerte Momente des Familienlebens: Eltern und Kinder beim Spiel im Garten, beim Sonntagsspaziergang in der Altstadt, beim Sport und im Urlaub. Doch der Schein trügt. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hatten die Gumprichs wie die übrigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde schon mit schwersten Repressionen und Demütigungen zu kämpfen. Anders als viele Freunde und Verwandte entkam die Familie aber fast in letzter Minute dem Holocaust: Drei Tage vor Kriegsbeginn gelang ihnen die Flucht nach Großbritannien. Auf diese Weise wurden auch Siegfried Gumprichs Amateurfilmaufnahmen vor der Vernichtung bewahrt. 2003 hat der Filmemacher Markus Schröder sie zu einem 20-minütigen Dokumentarfilm verarbeitet.
Dieser Film ist auch auf DVD erhältlich.