- Artikel-Nr.: D-202-500650
Rheinland und Westfalen 1918 bis 1933
DVD mit Begleitheft, 2019 (D 202)
Film 35 Min., Schwarz-Weiß und Farbe
Die Weimarer Republik ist Deutschlands erste Demokratie und zugleich eine Zeit voller Gegensätze: Politische Neuanfänge, soziale Fortschritte und kultureller Aufbruch gehen mit sozialen Konflikten und extremer Gewalt einher. Wie kann man sich diese turbulente Zeit vorstellen? Wie verlief sie in Westfalen und im Rheinland?
In ihrem Film rücken Andreas Feddersen und Johannes Romeyke die widersprüchlichen Entwicklungen und Ereignisse in Westfalen-Lippe und im Rheinland in den Fokus. Auf Basis von historischen Filmaufnahmen und Fotos, die aus einer Vielzahl von Archiven zusammengetragen wurden, gibt der Film einen lebendigen Einblick in die Zeit zwischen 1918 und 1933. Fachleute aus ganz Nordrhein-Westfalen stellen in Interviews die Ereignisse und Entwicklungen in den historischen Kontext und verdeutlichen die weitreichenden Auswirkungen bis heute.
Die erste Demokratie Deutschlands entsteht nach der Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs, dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Revolution aus einer Situation größter politischer wie gesellschaftlicher Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Gleichzeitig gilt die 1919 verabschiedete demokratische Verfassung der Weimarer Republik als die modernste der Welt. Gerade in Westfalen und im Rheinland war die Weimarer Republik auch ein Laboratorium für gesellschaftliche, kulturelle und technische Experimente und Innovationen – etwa im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, im Sport, in neuen Massenmedien wie dem Radio und dem Kino, in der Bildungspolitik und der Kunst.
Bis heute wird darum gestritten – nicht nur unter Historikern, auch in der Öffentlichkeit –, was eigentlich Weimar zerstört hat. War es die Wirtschaftskrise? Oder die Zerstrittenheit der Parteien? War es die mangelnde Anerkennung der Repu-blik oder die verunsicherte und gespaltene Gesellschaft? Der Film macht deutlich, dass es auf diese Frage keine einfache Antwort gibt.
Der Film ist entstanden im Rahmen des Projekts „Weimar im Westen: Republik der Gegensätze“ – eine gemeinsame Ausstellung des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen sowie dem Verein Weimarer Republik und der Agentur Musealis. Die Ausstellung ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW: „100 jahre bauhaus im westen“, ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland. Schirmherrin ist Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.