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Download: Alt werden, fremd sein

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Produktinformationen "Download: Alt werden, fremd sein"

Videodatei im mp4-Format, 1990er Jahre
Film ca. 29 Min., Farbe
Auflösung: 756 x 567 (Standard)
Video-Format: 4:3
Dateigröße: 781,4 MB

Der wirtschaftliche Aufschwung in der jungen Bundesrepublik Deutschland zog viele Arbeiter aus Südosteuropa und der Türkei an, die teilweise mit großen Anwerbeprogrammen angelockt wurden oder auf eigene Faust eine berufliche Anstellung im Ausland suchten. Für viele dieser Arbeiter wurde aus dem kurz gedachten Arbeitsaufenthalt ein langfristiger und sie brachten ihre Familien mit in die Bundesrepublik. Trotzdem blieb für die meisten Auswanderer der Bezug zum Heimatland bestehen und war ein wichtiger Teil der eigenen Identität.

In den 1990er Jahren beendeten viele dieser als Gastarbeiter gekommenen Menschen ihr Berufsleben. Damit stellte sich die Frage nach der Zugehörigkeit zu Deutschland und zum Herkunftsland sowie die Frage nach dem Wohnort für viele Familien neu.

Jörg Keweloh vom Medienzentrum Ruhr e.V. (https://www.mz-ruhr.de/) porträtiert in „Alt werden, fremd sein“ mehrere türkische Rentner und dokumentiert deren Fragen, Hoffnungen und Probleme. Dabei treten unterschiedliche Themen, wie die Frage nach der Zugehörigkeit, die neu auftretende Langeweile durch viel freie Zeit, die unterschiedlichen Gesundheitssysteme, das Gefühl des Gebrauchtwerdens, aber auch Ablehnung durch deutsche Nachbarn auf. Besonders interessant an diesem Film sind die unterschiedlichen Perspektiven, die die Männer auf ihr Leben in Deutschland haben und wie sie sich ihre weitere Zukunft vorstellen.

Das Medienzentrum Ruhr (MZR) wurde von Jörg Keweloh, Thomas Briele und einigen Kommilitonen der Kunstpädagogik 1981 gegründet und hatte sich zum Ziel gesetzt, durch Filme gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Ziel war es, neue Arten der filmischen Berichterstattung zu etablieren und neue Akteure in den Vordergrund zu stellen. Dabei ging es ihnen um Menschen in besonderen Konfliktlagen, die sie begleiteten und mit denen sie neue Handlungsoptionen aufzeigen wollten. Diesem Anspruch entsprechend fokussierte sich die Arbeit inhaltlich auf die Bereiche der Arbeiter- und Friedensbewegung, des Umweltschutzes, der Frauenbewegung und auch der internationalen Solidarität. Ende der 1980er Jahren änderte sich die Schwerpunktsetzung des MZR, als sich die Gründungsmitglieder, bis auf Keweloh, aus der aktiven Arbeit zurückzogen. Keweloh, der neben der Arbeit für das MZR auch als freier Autor und Kameramann für verschiedene Fernsehsender arbeitete, setzte in seiner eigenen filmischen Arbeit einen neuen Schwerpunkt auf das Ruhrgebiet und konzentrierte sich auf den Strukturwandel, Integration, Alter und Soziales. Dabei entstanden zahlreiche Filme von Abrissen oder Sprengungen in den 1990er und 2000er Jahren, aber auch weitere abgeschlossene Filmprojekte zu den verschiedenen Bereichen.

Nach dem Tod von Jörg Keweloh übernahm das LWL-Medienzentrum zusammen mit dem LWL-Industriemuseum einen Bestand von über 3.000 Dateien. Einige der fertiggestellten Filmproduktionen des MZR gibt das LWL-Medienzentrum nun neu heraus.

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