- Artikel-Nr.: D-109-500102
Die Saline Gottesgabe in Rheine
Ein Film von Michael und Klaus Hedderich aus dem Jahr 1966
DVD, 2004 (D 109)
Reihe: Westfalen in historischen Filmen
Film, ca. 8 Min.
Der 16-mm Tonfilm "Weißes Gold" dokumentiert die traditionelle Salzgewinnung in der Saline Gottesgabe, wie sie Anfang der 1950er Jahre für kurze Zeit noch einmal aufgenommen wurde, und den Badebetrieb in Bentlage bei Rheine. Das Solebad war 1950 nach Beseitigung aller Kriegs- und Hochwasserschäden an den Salinenanlagen und Kureinrichtungen wieder eröffnet und bis zu seiner endgültigen Schließung im Jahre 1995 als "Städtische Saline Gottesgabe" betrieben worden. Die Produktion von Salz wurde 1953 eingestellt, als alle nicht dem Badebetrieb dienenden Salinenanlagen in Bentlage geschlossen wurden. Heute erlauben der Salinenpark Rheine mit dem Salzsiedehaus und weiteren original erhaltenen Bauwerken der Saline Gottesgabe und die dort angebotenen Führungen auf der "Salzroute" einen ausgezeichneten Einblick in die Geschichte der Salzgewinnung in Bentlage.
Auf fast 1000 Jahre Salzgewinnung blickt die Saline Gottesgabe zurück. Im Besitz des Kreuzherrenklosters Bentlage wurden die Solequellen jahrhundertelang nur für den Eigenbedarf vor Ort ausgebeutet. Einen ersten Aufschwung nahm die Saline erst nach 1611, als die Herren von Velen einen Vertrag mit den Kreuzherren in Bentlage über die Nutzung der Solequellen auf dem Klostergrund schlossen. Die Geschäfte der Herren von Velen mit Salz aus Bentlage liefen so gut, dass sie die Saline "Gottesgabe" nannten.
Im 18. Jahrhundert stieg der Landesherr Fürstbischof Clemens August selbst in das Salzgeschäft ein und nahm den bekannten Salinisten Joachim Friedrich Freiherrn von Beust in seine Dienste. Dieser und der münsterische Baumeister Johann Conrad von Schlaun errichteten von 1743 bis 1751 moderne Salinenanlagen mit einem für damalige Verhältnisse gewaltigen Dorngradierwerk von 300 m Länge und 7,40 m Höhe.
In preußischer Zeit 1815 - 68 durch das staatliche Salzmonopol und später zeitweise durch Zölle geschützt, konnte die Saline Gottesgabe im 19. Jahrhundert lange noch gute Geschäftsergebnisse erzielen. Auf Dauer war sie der Konkurrenz größerer und modernerer Produktionsstätten allerdings nicht gewachsen und musste sich einer neuen Nutzung der Solequellen zuwenden. Vor diesem Hintergrund wurden 1890 das Badehaus der Saline Gottesgabe errichtet und nach und nach ein Solbadbetrieb in Bentlage aufgebaut.