- Artikel-Nr.: T-CD-004-500160
Elisabeth Hauptmann – Schriftstellerin, Mitarbeiterin und Geliebte Brechts
Audio-Doppel-CD mit Begleitheft, 2004 (T-CD-004)
2 CDs, zusammen ca. 122 Min.
Die Schriftstellerin Elisabeth Hauptmann, am 10. Juni 1897 im ostwestfälischen Peckelsheim geboren, ist heute in ihrer Heimatstadt eine Unbekannte. Doch die junge Frau aus der westfälischen Provinz avancierte in den Jahren zwischen 1925 und 1933 zum angesehenen Mitglied der "Brecht-factory" in Berlin. Sie recherchierte, übersetzte, redigierte und stellte ihr eigenes schriftstellerisches Talent, das in verschiedenen Veröffentlichungen unter mehreren Pseudonymen zum Tragen kam, in den Dienst des großen BB.
Obwohl Elisabeth Hauptmann auch in späteren Jahren als freie Schriftstellerin, Übersetzerin und Dramaturgin tätig war, blieb sie selbst nach Brechts Tod 1956 im Rahmen ihrer Editionstätigkeit seinem Werk treu. Sie ließ jedoch nie einen Zweifel daran, dass die intensive Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, insbesondere in den Jahren vor 1933, für sie kein Opfer war, sondern eine "glorreiche Zeit", die vor allem eins machte: "großen Spaß". Elisabeth Hauptmann starb am 20. April 1973.
Kurz vor ihrem Tod war sie zu einem Interview bereit. Offener als je zuvor gab sie Auskunft über sich und ihre Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. Ihre Gesprächspartner waren drei junge Filmemacher, die Autoren Dr. Wolfgang Gersch und Rolf Liebenau und der Regisseur Karlheinz Mund. In den DEFA-Studios entstand der einstündige Film "Die Mit-Arbeiterin", der im Dezember 1972 ausgestrahlt wurde.
Nebenprodukt dieses Films waren 52 Tonbänder, die im Archiv der Berliner Akademie der Künste die Zeit überdauerten. Kaum ausgewertet und nicht veröffentlicht, stellen diese Tonzeugnisse einen unmittelbaren Zugang zur kollektiven Arbeitsweise Brechts dar.
Als Koproduktion des LWL-Medienzentrums und der LWL-Literaturkommission für Westfalen erschien im März 2004 eine Doppel-CD mit Titel "Ganz im Ernst, so war es! Elisabeth Hauptmann – Schriftstellerin, Mitarbeiterin und Geliebte Brechts". Das Ton-Feature von Walter Gödden basiert auf rund 70 Minuten O-Ton Elisabeth Hauptmanns. Ausführlich kommentiert entsteht ein lebendiges Personenporträt, das ergänzt wird durch literarische und briefliche Sequenzen, die von der Schriftstellerin Elisabeth Plessen gesprochen werden.